Die andere Seite des Thomas Aydintan
01.04.2007

 

Aus Williams Ansage zu "For the longest time" erinnern wir uns, dass alle mit Acappella angefangen haben, indem sie in den Fußgängerzonen unseres Landes sich singender Weise ein Taschengeld zu ihrem Studium dazuverdient haben - ein Studium, dass dann alle auch erfolgreich abgebrochen haben - was natürlich nicht stimmt, zumindest nicht bei allen!

Aus seinem Portrait wissen wir, dass Thomas aus Hannover stammt und dort Musik studiert (und auch mit Diplom abgeschlossen) hatte, bevor er nach Köln zog und dort weiterstudierte.

Nach seinem Abschluss in Liedgestaltung sowie dem Konzertexamen 2 Jahre später bekam Thomas im April 2003 einen Lehrauftrag bei der Musikhochschule Köln und unterrichtet seitdem dort Liedgestaltung. Darüber hinaus begleitet er seit Jahren (klassische) SängerInnen als Klavierspieler bei ihren Auftritten - als „konzertexaminierter Liedbegleiter“.

Das alles seit Juli 2004 mit BASTA unter einen Hut zu bekommen ist oft nicht leicht, aber es geht irgendwie.

 

 

Maja und ich haben letztes Jahr einmal ein solches klassisches Konzert besucht, um die andere Seite des Thomas Aydintan kennen zu lernen.

Er begleitete den Bariton Marco Vassalli bei seinem Konzert in Ratingen am Klavier.

 

Der Kulturkreis Hösel (ein Stadtteil von Ratingen) feierte 2006 sein 30-jähriges Bestehen und hatte zu diesem Anlass die beiden, die dort schon einmal aufgetreten waren, erneut eingeladen. Dieser Verein bietet allen kulturell Interessierten ein Forum für Veranstaltungen und Geselligkeit. Man organisiert Konzerte, Vorträge, Reisen und vieles mehr. Wie so oft bei solchen Veranstaltungen waren leider nur recht wenige Leute dort - nicht einmal 50! Und zugegebenermaßen haben Maja und ich den Altersdurchschnitt wohl deutlich gesenkt.

 

 

Aber auf der anderen Seite war das sehr schade, denn selbst wenn nicht alles den eigenen Geschmack trifft, so habe ich es doch als sehr bereichernd empfunden, mal wieder etwas völlig anderes zu hören und kann das nur empfehlen! Aber es war schon ein wenig ungewohnt, Thomas in einem ganz anderen Outfit zu sehen.

Im ersten Teil trug Marco Vassalli den etwas schwermütigen Liedzyklus "Dichterliebe" von Robert Schumann vor.

 

 

Nach einer kurzen Pause folgten dann bekannte Stücke aus verschiedenen Opern wie z.B. die Arien des Papageno aus der Zauberflöte "Der Vogelfänger bin ich ja" und "Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich", die wohl die meisten von uns kennen.

Am Schluss wurde von dem sehr sachverständigen Publikum nicht nur der Sänger sondern auch Thomas sehr gelobt und beklatscht. Und natürlich mussten sie für eine Zugabe noch mal raus kommen.

 

Nach einer zweiten Zugabe - "Funiculi Funicula", ein sehr bekanntes italienisches Lied - wurden die beiden endgültig verabschiedet und auch Thomas erhielt ein Präsent unter dem Applaus der Zuschauer, die besonders vom ersten Teil hingerissen waren. Und auch wenn die Schumann-Lieder nicht so unseren Geschmack trafen - der Konzertbesuch hat sich auf jeden Fall gelohnt!

 

Wir hatten nach dem Konzert draußen auf Thomas und Marco gewartet und wurden von Thomas mit der Frage begrüßt: Wo ist denn der Stand, wo sind die CDs und die Stifte??

Ich muss zugeben, es ist nicht so einfach mich sprachlos zu machen, aber zu dieser Frage fiel mir nichts mehr ein! ;-)

 

Februar 2007, Dancing Queen